Unbewusstes

in der Philosophie (z.B. bei W. Leibnitz, A. Schopenhauer, F. Nietzsche) bestehende Auffassung, dass es nicht bewusst werdende psychische Prozesse gibt, die auf das Erleben und Verhalten einwirken. Besondere allgemeine Beachtung fand die Annahme des Verdrängt-Unbewussten bei S. Freud. Sie postuliert, dass Motive, Gedanken, Erinnerungen, die für die Person nur schwer mit dem Selbstbild in Übereinstimmung gebracht werden können und z.B. als peinlich erlebt werden, der „Ich-Abwehr“ unterliegen, wobei eine Form dieser Abwehr in der Verdrängung besteht. Die verdrängten Inhalte sind dann nicht mehr bewusst, wirken aber dennoch auf das Erleben und Verhalten der Person, was sich z.B. in Fehlhandlungen (sich versprechen, etwas verlegen, sich vergreifen) in Träumen oder in neurotischen Erkrankungen zeigen kann.

- U. ist definitionsgemäß empirisch nicht unmittelbar zu erfassen. Die Annahme des U. ist eine hypothetische Konstruktion, die nützlich sein kann, um bewusstes Erleben oder beobachtbares Verhalten konsistenter erklären zu können.